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Equilaborium

Beschäftigt man sich mit der Waldsiedlung in Mörfelden-Walldorf und ihrem Entwerfer Richard Neutra, begegnet man immer wieder dem Begriff „Biorealismus“.
Unter diesem Begriff versteht Neutra die enge Verwobenheit von Architektur und Umwelt, der Verbindung von Architektur und Natur. Nach diesem Konzept entwirft er 42 unterschiedliche, in 8 Typen aufgeteilte Bungalows nach amerikanischem Vorbild. Großzügige Gärten an  Vorder- und Rückseite, im Öffentlichen wie im Privaten. Aufgelöste Wände und große Glasflächen verbinden visuell Architektur und Natur. Einfache und durchdachte Konstruktionen sowie einige Features wie der Reflecting Pool untermalen die Haltung Neutras. In diesem Projekt wird der Begriff des Biorealismus aufgegriffen. Anhand der Schwellen, welche Neutra durch die Errichtung des Gebäudes geschaffen hat, wird erprobt wie anhand von Transformation dieser Schwellen eine noch engere Verbindung von Architektur und Natur, von Mensch und Tier möglich ist. Jede Schwelle hat einen eigenen Charakter und funktioniert im jeweiligen Kontext. Je nach Aufbau, Verbindung, Trennung und Nutzung der einzelnen Schwellen erfolgt die Transformation. Resultierend aus der Gesamtheit aller Eingriffe bildet sich das Equilaborium. Ein Gebäude, welches im Modellversuch erproben soll, wie ein Leben mit diesen Schwellen funktionieren kann.


Philipp Jaskiela 2022